BARF – Pro & Contra
Ein sehr kontroverses Thema in der Hundeernährung ist das so genannte BARFen. Die BARF-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Die eingedeutschte Übersetzung lautet „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über die Philosphie des BARFens und beleuchten ernährungsphysiologische Vor- und Nachteile der Rohfleischfütterung.
BARF – Pro & Contra der biologisch artgerechten Rohfütterung
BARF – Vor- und Nachteile der Rohfütterung
Ein sehr kontroverses Thema in der Hundeernährung ist das so genannte BARFen. Die BARF-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Die eingedeutschte Übersetzung lautet „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über die Philosphie des BARFens und beleuchten ernährungsphysiologische Vor- und Nachteile der Rohfleischfütterung.
Was enthält eine BARF-Mahlzeit?
Eine BARF-Mahlzeit setzt sich aus rohem Frischfleisch, ungekochtem Obst und Gemüse, Getreide und gelegentlich Knochen zusammen. Zusätzlich müssen den Futterrationen bestimmte Nährstoffpräparate, Fette und Öle sowie Mineralien zugesetzt werden. Einen deutlichen Vorteil bietet die Rohkostfütterung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Das Futter kann je nach Bedarf den ganz individuellen Bedürfnissen angepasst und jede erdenkliche Fleisch-, Kohlenhydrat- und Gemüsequelle eingesetzt werden. Auch der Mineralstoffanteil kann sich an Gesundheitszustand, Rasse und Alter orientieren.
Worin liegt die Gefahr beim BARFen?
Die größte Gefahr des BARFens besteht darin, eine wirklich bedarfsgerechte Mahlzeit für den Hund zusammenzustellen. Über- und Unterdosierungen von Nährstoffen sind sehr wahrscheinlich. So publizierten Stockmann und Kollegen, dass es in nahezu allen überprüften BARF-Rezepturen an essentiellen Nährstoffen fehlte, bzw. einige Komponenten überdosiert wurden. Besonders Calcium, Kupfer, Zink, Iod, Vitamin A und Vitamin D wurden falsch bemessen. Welpen und Junghunde können in ihrer Wachstumsperiode ernsthaften Schaden durch eine solche Fehlernährung nehmen. Missbildungen des Bewegungsapparats können die Folge sein.
Besteht Infektionsgefahr über das Fleisch?
Die Infektionsgefahr über das rohe Fleisch ist nicht unerheblich. Es ist zwar richtig, dass der Verdauungstrakt des Hundes wesentlich robuster ist als der des Menschen, ausgeschlossen werden kann eine Übertragung von Viren, Bakterien oder Parasiten aber bei Weitem nicht. Etwa ein Viertel der regelmäßig mit rohem Fleisch gefütterten Hunde scheidet Salmonellen aus.
Ist gesundes Hundefutter eine Alternative?
Die Ernährung des Hundes über BARF kann bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Krankheiten und Allergien eine Alternative sein. Sie birgt allerdings große Gefahren und kann bei unsachgemäßer Zusammenstellung dem Tier erheblichen Schaden zufügen. Für eine ausgewogene Ernährung eines gesunden Hundes ist sie als eher kritisch zu betrachten. Zumal es heutzutage wertvolles Hundefutter gibt, welches ideal bei vielen Futtermittelallergien, Unverträglichkeiten und ernährungssensiblen Hunden ist. Unsere pure-Hundefutter-Linie trägt genau diesen Problemen Rechnung und besonders das Hundefutter pure fresh meat ist für viele BARFer eine echte Alternative. Besonders im Urlaub, wenn das BARFen doch etwas schwerer umsetzbar ist.
Argumente pro BARF kritisch hinterfragt
These: Muskulatur, Knochen und Stützapparat werden durch die Inhaltsstoffe besonders gestärkt.
Das ist wahr, allerdings enthält industriell hergestelltes Hundefutter ebenfalls hochwertiges Protein und Mineralstoffe – und zwar in einer perfekt auf den Hund abgestimmten Konzentration. Überversorgung und Mangelernährung, wie sie häufig bei mit BARF gefütterten Hunden vorkommen, sind so bei gesunden Tieren ausgeschlossen.
These: Die Nährstoffe werden besser verwertet, sodass die abgesetzte Kotmenge geringer ist.
Eine geringere Kotmenge steht definitiv nicht zwangsläufig für eine bessere Verdauung! In einem gesunden Rahmen ist sogar das Gegenteil der Fall: Ein größeres Volumen des Speisebreis drückt stärker gegen die Darminnenwände und regt somit die rhythmische Darmbewegung (Peristaltik) an. Dies wiederum ist für eine geregelte Verdauung unerlässlich.
These: Hundefutter quillt im Magen auf und kann zu einer Magendrehung führen. Rohes Fleisch nimmt im Magen ein geringeres Volumen ein und senkt so das Risiko.
Gesundes Hundefutter quillt heutzutage kaum noch auf. Die Ursachen einer Magendrehung sind bisher noch nicht geklärt. Zwar gibt es durchaus schlüssige Theorien, die besagen, dass eine immer wiederkehrende starke Dehnung des Magens eine Drehung begünstigt, bewiesen ist dies allerdings nicht. Es gibt sogar zahlreiche nachgewiesene Fälle, in denen Hunde im Schlaf mit leerem Magen eine Magendrehung erlitten haben. Eine Überdehnung des Magens kann zudem durch die Fütterung mehrerer kleiner Hundefutter Mahlzeiten pro Tag ausgeschlossen werden.
These: Durch die beim BARFen zugesetzten Fette und Öle bekommen die Tiere ein glänzendes Fell.
Tatsächlich werden wertvolle Fette und Öle beim BARFen zugesetzt – ebenso wie bei einem hochwertigen Hundefutter! Bei Meradog Hundefutter werden nur beste Öle mit besonders hochwertigen Omega-3- und -6-Fettsäuren eingesetzt.
These: Bei der Zubereitung von Hundefutter gehen alle wichtigen Vitamine verloren.
Nein, das Hundefutter wird über einen kurzen Zeitraum durch Dampf gegart, dabei werden nur geringe Mengen an Vitaminen zerstört. Dieser Nährstoffverlust wird bei der Rezepturerstellung allerdings mit einberechnet und ausgeglichen.
These: Der Hund stammt vom Wolf ab und der frisst auch rohes Fleisch.
Stimmt, allerdings fraß auch der Wolf zunächst den Inhalt des Magens des toten Tieres, welcher größtenteils pflanzliche Bestandteile beinhaltete. Zudem liegen zwischen Wolf und unserem heutigen Haushund gut 20.000 Jahre. Eine Zeitspanne, die für die Evolution eines Tieres durchaus von Bedeutung ist. Schließlich kann auch niemand bestreiten, dass der Mensch seit der Jungsteinzeit vor 20.000 Jahren, in der er gerade erst begann, sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, bis heute eine deutliche Entwicklung durchschritten hat. Ebenso ist es dem Hund ergangen. Er hat sich den Begebenheiten, die er beim Menschen vorgefunden hat, angepasst und gegartes Fleisch, Früchte und Getreideprodukte gefressen. Ein eindeutiger Nachweis für die Anpassung des Hundes an die Ernährungsweise des Menschen wurde erst kürzlich erbracht: Im Gegensatz zum Wolf verfügt der Hund über Enzyme zum Verdauen von Stärke. Der direkte Vergleich zwischen Wolf und Hund hinkt also gewaltig.