Hunden Kommandos geben
In der Kommunikation zwischen Mensch und Hund gilt es für beide Partner stetig dazuzulernen. Durch viel Motivation und Lob sind Hunde offen dafür Dinge zu erlernen und umsetzen. Je mehr Bindung, Beziehung und Vertrauen zwischen beiden Partnern besteht, desto harmonischer gehen sie miteinander um und verstehen, was der eine dem anderen „mitteilen“ möchte. Je sensibler der Umgang miteinander erfolgt, desto besser gehen Hund auf Mensch und Mensch auf Hund aufeinander ein, desto inniger ist das Leben miteinander.
Wie Sie Hunden richtige Kommandos geben
Das Kommando „SITZ“ bei Hunden
Der Hund soll lernen, zu sitzen. Sie können ihm das nicht mit Worten erklären, und auch nicht zeigen, indem Sie sich selbst hinsetzen. Es gilt die Aufmerksamkeit des Welpen zu gewinnen, so dass er den Mensch beobachtet und auf dessen Körpersprache und Stimme reagieren kann. Leichter fällt dies dem Welpen, wenn er in einer Umgebung lernt, die nicht so viel Ablenkung bietet. Wenn der Welpe mit seinen Augen einer Hand folgt, die von der Nase des Hundes sichtbar für ihn langsam! nach oben gleitet, wird sich der Welpe zur Wiederherstellung seines Gleichgewichtes hinsetzen. Erst dann folgt ein ruhiges, freundliches „Sitz“ als Kommando, d.h. sein Tun wird mit dem Kommando „Sitz“ belegt, gefolgt von einem in der Stimmlage eher tief ausfallenden, ruhigen „Gut sooo“, um ihn (positiv) zu bestätigen. Je nach Temperament des Hundes kann auch ein taktiles Lob folgen. Dazu streicht die Hand mit leichtem Druck fest und ruhig über den Kopf in Richtung des Fellwachstums, begleitet von der ruhigen Stimme „Gut sooo“. Ein stürmisches hin und her streicheln würde den Hund völlig aus der Konzentration reißen. Auch ein Leckerli zusammen mit der Stimme kann als Lob (und Bestätigung) eingesetzt werden. Dieser Vorgang sollte öfter wiederholt werden, denn durch die Wiederholung lernt ein Hund (Konditionierung). Auch durch „Abgucken“, sprich durch Vorbild lernen Hunde, d.h. die Hunde schauen sich auch untereinander Dinge ab – natürlich auch negative Dinge. (auch die Konditionierung kann negativ sein)
Das Kommando „HIER“ bei Hunden
Auch hier sollten Sie das Kommando erst aussprechen, wenn der Hund schon tut, was er soll, denn zunächst kann Ihr Hund mit „Hier“ nichts anfangen! Der Hund kommt während des Freilaufes auf Sie zu. Sie bestätigen dieses Verhalten, indem Sie ihn mit Ihrer Körpersprache motivieren, schnell zu kommen: Dazu gehen sie in die Hocke, d.h. machen sich klein, breiten beide Arme aus und motivieren und bestätigen sein Tun mit möglichst hoher aufmunternder Stimme. Bewegungen nach hinten bestärken sein Kommen. Dagegen bewirkt ein „auf ihn zulaufen“ genau das Gegenteil, es wäre eine Bedrohung, der Hund verlangsamt sein Tempo in Ihre Richtung oder läuft sogar weg. Während er sich Ihnen annähert wiederholen Sie öfter das Kommando „Hier“ und den „Hier-Pfiff“, damit Ihr kleiner Welpe sein „zu Ihnen rennen“ mit dem Kommando „Hier“ in Verbindung bringt. Ist er stürmisch bei Ihnen angekommen, sollte er in Sie „hineinlaufen“ dürfen, Sie leicht anspringen dürfen – immer begleitet durch eine lobende freudige Stimme, dass er merkt, wie sehr Sie sich über sein Kommen freuen. In dieser Situation dürfen sie ihn auch ausgiebig streicheln. Hierbei darf der Strich auch mal gegen die Fellrichtung erfolgen, denn der Hund darf sich ja bei seiner Freude, bei Ihnen zu sein, bewegen. Auch hier bestärken Leckerli Ihr Lob. Wenn Ihr Hund versucht sich einem Kommando zu entziehen, vorausgesetzt er weiß wirklich was Sie von ihm möchten, sollten Sie „dran bleiben“. Motivieren Sie ihn mit Bestimmtheit, aber auch mit Ruhe, Freundlichkeit und Geduld, das Gewünschte zu tun. Überdenken Sie selbst die Situation: War ich klar im Geben des Kommandos? War ich mit meinen Gedanken bei meinem Hund? Ablenkung, Tonlage, Körpersprache, Geduld, Motivation, Konsequenz?
Stimmt die Basis zwischen Mensch und Hund?
Es kann passieren, dass Ihr Hund sich mal zu entziehen versucht. Sie sollten sich dann immer fragen, woran es liegen kann. Sind Sie zu ungeduldig? Haben nicht so viel Zeit, sind hektisch? Haben Sie das Umfeld nicht berücksichtigt? Vielleicht ist er hormonell in einer Situation, die ihn zeitweise etwas aus der Bahn wirft, oder ist er gar krank? Ein noch junger Hund will vielleicht auch ausprobieren, wie weit er bei Ihnen gehen kann? Oder er hat gerade etwas für ihn ganz interessantes entdeckt? Hier sollten Sie ihm Grenzen setzen. Das bedeutet mit ihm üben, mit einer sicheren Stimme klar machen, dass Sie dieses und jenes Verhalten nicht wünschen. Aber immer mit Geduld, Ruhe und Gerechtigkeit.
Tipps:
Je mehr Hilfen und Lob Sie ihm zu Beginn geben, desto besser lernt er und desto motivierter ist er dabei. Last but not least: Lassen Sie Ihren Hund nie im „Negativen“ zurück – Situationen sind immer positiv zu beenden, Kommandos sind immer aufzulösen, d.h. nach einem durchgeführten Kommando muss der Hund wieder „frei“ gegeben werden.
Geben Sie klare und neutrale Kommandos!
Es gibt verschiedene Stufen des Lobs, Tadels und der Motivation! Wut auf Ihren Hund hat hier keinen Platz – er ist Ihr Partner, der sie liebt, der auf Sie angewiesen ist, für den sie Verantwortung tragen.